
15.5. Große Radtour zur Befreiungshalle
Wir sind am Morgen gegen 9:30 Uhr gestartet und waren erst gegen 17:00 Uhr am Wohnwagen zurück. Diesmal verdeckten Wolken die Sonne und ein frischer Wind kühlte uns. Die erste Überraschung wurde uns an der Fähre in Einig geboten. Wegen zu starke Winde war der Fährbetrieb eingestellt. Eine ähnliche Nachricht gab es am Kloster Weltenburg. Dort war die Fahrgastschifffahrt wegen Niedrigwasser (!) eingeschränkt.
Im Kloster nahmen wir uns die Zeit für einen Museumsbesuch. Die 3,- € Eintritt haben sich für mich gelohnt, obwohl das Museum nur aus drei kleinen Räumen besteht. In der Kirche fand gerade eine Erstkommunionfeier statt. Deshalb konnten wir nicht hinnein. Dann wollten wir mit einer Fähre übersetzen, um direkt zur Befreiungshalle zu radeln, ohne Umweg über den Berg nach Kehlheim. Doch die Fährboote direkt vor dem Kloster waren schon ausgebucht. Also zurück zur Seilfähre etwa 200 m vor dem Kloster. Die Fähre lag am anderen Ufer. Doch es war kein Fährmann in Sicht, der uns rüberholen wollte. Elke schaute noch einmal auf die Preistafel und entdeckte, dass die Mittagspause von 11 bis 12 Uhr dauerte. Wir hatten gerade erst 11:15 Uhr und wollten nicht länger warten.
Also machten wir uns auf den Weg nach Kehlheim. Einen Teil des Radweges kannten wir schon von unserer vergeblichen Suche nach dem Peter-und-Paul-Felsen. Deshalb kannten wir auch einen Rastplatz schon, an dem wir eine Pause einlegten. Dann ging es auf Schotterwegen steil bergauf und bergab. Auch die Abfahrt nach Kehlheim war sehr steil. An einer sehr steilen Stelle sollte laut Schild das Rad sogar geschoben werden. Wir schafften die Strecke zwar mit größter Kraftanstrengung und ohne Unfall. Aber wir werden diesen Fahrradweg freiwillig nie wieder fahren. Jedem Radler kann nur wärmstens empfohlen nehmen, sein Rad auf einer Fähre oder einem Fahrgastschiff durch den Donaudurchbruch fahren zu lassen.
Deshalb schaute Elke gleich nach unserer Ankunft bei den Anlegestellen nach einer möglichen Rückfahrt per Schiff. Und tatsächlich, es fuhr noch ein letztes Fahrgastschiff um 14:30 Uhr zurück zum Kloster Weltenburg. Sie kaufte zwei Fahrkarten, um eine sichere Rückreise an die flache Donau zu haben.
Da wir noch 2 Stunden Zeit hatten, nahmen wir unser eigentliches Ziel wieder in Angriff. Wir folgten den Schildern zur Befreiungshalle und erreichten einen steilen Fußweg hoch auf den Berg. Bis zur ersten Serpentine fuhren wir noch den Berg hoch. Dann waren wir erschöpft, die Weiterfahrt mit dem Rad wurde auch ausdrücklich verboten. Elke machte sich zu Fuß auf den Weg nach oben. Ich folgte ihr mit zahlreichen Pausen in den Serpentinen. Ich schaffte es nicht bis ganz nach oben, weil Elke mir auf dem Rückweg schon entgegen kam. Der Eintritt in die Halle kostet Geld. Die Eintrittskarte konnte im Museum zu gekauft werden, dass ihr aber zu weit weg gelegen lag.
Also machten wir uns unverrichteter Dinge auf den Weg in die Altstadt. Dabei kamen wir auch an einem Hinweisschild zur Befreiungshalle für Autofahrer vorbei. Wir hätten doch mit dem Rad bis zum Museum hochfahren können. Nun ist die Gelegenheit vorbei. In der Altstadt genossen wir eine heiße Schokolade mit Eis (da hatte mich der Kellner falsch verstanden) und Sahne. Elke bestellte sich einen Eiskaffee. Die Sonne lugte gelegentlich hinter den Wolken hervor und wärmte uns. Wir schauten uns danach noch ein wenig in der Stadt um, kauften eine Postkarte für Andrea und eine Briefmarke. Dann ging es zum Schiffsanleger.
Es dauerte noch etwas, bis wir unsere Räder aufs Schiff schieben durften. Die Fahrt dauerte eine Stunde. So konnten wir uns in aller Ruhe von den steilen Felswänden beeindrucken lassen. Am Kloster hielten wir noch einmal an und schauten uns in der barocken Kirche um. Dank der Hinweisschilder fuhren wir diesmal auf dem Donauradweg heimwärts. In diesem Abschnitt der Donau führt der offizielle Radweg nicht entlang der Donau, sondern kürzt die Donauschleife über eine leicht hügelige Landschaft ab. Der Radweg ist deutlich bequemer zu fahren als die "Abenteuerwege" direkt am Donauufer. Außerdem kamen wir endlich auch an dem Römerkastell vorbei, das wir sonst immer nur vom Ufer aus erahnen konnten.
Völlig erschöpft erreichten wir am späten Nachmittag wieder unseren Wohnwagen. Auf der anderen Seite ist es wie ein Wunder, wie viel meine Beinmuskeln heute geleistet haben, ohne bisher starke Nachwehen auszulösen. Hoffentlich bleibt das auch noch bis morgen so!
Nach der Rückkehr erholten wir uns erst einmal von den Strapazen. Ich schlief eine Runde bis zum Abendessen. Es gab gute Stücke vom Rehrücken aus der Konserve.
Mit dem neuen Sattel bin ich sehr zufrieden. Unterwegs musste ich den Winkel noch einmal korrigieren. Danach passte er perfekt zu mir.