13.3. ZVW: "Bürokratie und Islamismus"

Die Waiblinger Kreiszeitung veröffentlicht heute einen sehr informativen Artikel zur Lage eines aus Syrien geflüchteten Kurden: Bürokratie und Islamismus: "Ein Syrer aus Waiblingen verzweifelt an Deutschland".

Peter Schwarz hat mal wieder einen sehr guten Artikel geschrieben. Die Geschichte und die Erfahrungen dieses geflüchteten Menschen sollte möglichst allen Mitbürgern bekannt sein. Hier ein Auszug aus dem Artikel:

Bürokratie und Islamismus: Ein Syrer aus Waiblingen verzweifelt an Deutschland

Integriert? Desintegriert? Eine Wiederbegegnung mit Rojdar

In vieler Hinsicht ist Rojdar, mittlerweile Mitte 40, bestens integriert. Längst ist seine Frau bei ihm mit den beiden älteren Kindern, elf und zehn; die jüngste Tochter, sechs, ist in Deutschland geboren. Sie leben in einer Mietwohnung, nicht groß, aber ordentlich und wohnlich. Seit 2017 arbeitet er als Dolmetscher. Anfangs war er ein sogenannter Aufstocker: Er bekam, weil das Gehalt nicht reichte, vom Jobcenter etwas dazu. Aber seit fünf Jahren verzichtet er darauf, "ich verdiene genug", auch seine Frau hat einen Job, als Erzieherin. "Ich bezahle meine Steuern", auf Schwarzarbeit habe er sich niemals eingelassen, er wolle nicht "den Staat betrügen", er sei doch "kein Dieb".

Und doch klang er bei diesem Wiedersehen im März 2025 so entnervt wie noch nie. Um seine Nöte mit der deutschen Bürokratie zu beschreiben, verwendete er ein durch und durch deutsches Wort: Er stecke im "Teufelskreis".

Papiere, Papiere, Papiere, Formulare, Kopien, Anträge, Scans

"Mein Leben ist ein Chaos", sagte Rojdar, "wegen der Bürokratie". Oft kreisten seine Gedanken nur um das eine: "Deutsche Papiere, deutsche Papiere, deutsche Papiere." Noch immer sei er am Abzahlen von 7000 Euro Strafe, die das Jobcenter ihm aufgebrummt habe, er wisse immer noch nicht genau, warum, es habe irgendetwas mit fehlenden oder nicht richtig ausgefüllten Dokumenten zu tun. Und den jahrelangen Versuch, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen für sich und seine Familie, habe er mittlerweile aufgegeben.

Bei einem Amtstermin habe das biometrische Foto seiner Tochter nicht den Anforderungen entsprochen - er habe unverrichteter Dinge wieder gehen müssen und erst "nach vier Monaten" einen neuen Termin bekommen; ihre Kinder müssen sie dazu nicht mitbringen, habe die Sachbearbeiterin immerhin gesagt. Beim nächsten Mal habe eine andere Sachbearbeiterin gesagt: Warum sind Ihre Kinder nicht dabei? Ohne die geht das nicht! Wieder sei er ergebnislos weggeschlichen, weitere drei Monate seien verstrichen, bis ihm die Behörde das nächste Zeitfenster zum Vorsprechen zugewiesen habe. Als er aber erneut antanzte, habe es geheißen: Die syrischen Pässe der Kinder seien mittlerweile abgelaufen, er müsse erst neue beantragen in Berlin, für 900 Euro das Stück ... So vergehe "kein einziger Tag, an dem ich nicht an Formulare, Kopien, Scans und Anträge denken muss."

Dies ist ein gutes Beispiel, wo Bürokratie wirklich abgebaut werden könnte. Doch genau da wollen unsere nach rechts gewanderten PolitikerInnen nicht ran. Stattdessen wollen sie zahlreiche, in ihren Augen bürokratische Hindernisse im Bereich Klima- und Umweltschutz abbauen.

Hier gibt es den vollständigen Artikel als PDF-Datei.

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