
3.10. Sehr kalt und regnerisch
Freitag, 3. Oktober 2025, 20:23:35 Uhr
Der bisher kühlste und regnerischte Tag hier in Ugento. Morgens um 4 Uhr aufgewacht, weil die Brandung und der Wind heftig tobten. Es gab auch Blitze und Donner. Doch der Donner ging in der tosenden Brandung unter. Die Dünen und der Wald schützen den Platz vor den starken Windböen. Nur sehr selten erreichte eine Böe meinen Wohnwagen und schüttelte ihn dann kurz. Es sind keine Bäume umgestürzt, aber zahlreiche dürre Zweige zu Boden gefallen. Irgendwann bin ich wieder eingeschlafen und erst Viertel vor acht wieder aufgewacht.
Immer wieder gab es kurze Regenschauer. Deshalb entschloss ich mich, mir mal die Straßen zu meinem nächsten Ziel anzusehen. In Google-Maps entdeckte ich Presicce-Aquarica gleich zwei Supermärkte, einen Eurospin und einen Conad nahe an der SS274 nach Maria di Leuca. Da konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Den Weg für mein Gespann nach Leuca erkunden und die noch fehlenden Lebensmittel dort suchen.
Die Fahrt führte über einen Höhenzug. Von dort aus konnte ich die Regenwolken über dem Meer und der Küste hängen sehen. Im Hinterland regnete es nicht. Nach dem Höhenzug ging es wieder hinab in ein Tal. Dort befanden sich neben Presicce-Aquaris noch andere größere Orte. Die SS274 verband diese Orte miteinander. Soweit in den Süden war ich bei meinem Urlaub vor 2 Jahren gar nicht gekommen.
Wie es das Schicksal will, bin ich eine Ausfahrt zu früh von der SS274 abgefahren. Zunächst sah ich mich in der Gegend ein wenig um. Dann startete ich auf dem Handy eine Route zum Conad. So dachte ich im Anfang. Doch das Navi führte mich noch weiter nach Süden in eine Ortschaft mit dem hier üblichen Straßengewirr. Ich hatte zwar auf dem Handy gesehen, dass der Conad als bezahlte Werbung angezeigt wurde. Doch ich hatte nicht genau hingeschaut, ob das auch der Supermarkt ist, zu dem ich wollte. Er war es nicht.
Inzwischen ging es auf Mittag zu. Deshalb entschloss ich mich, ohne einzukaufen direkt zurück zu fahren. Diesmal führte mich das Navi durch Salve. Wieder so ein Straßengewirr mit 30 km/h und vielen STOP-Schildern. Doch einen Vorteil hatte es. Hier gab es eine sehr günstige Camer Tankstelle. Der Automat war defekt. Ein Tankwart startete manuell die Zapfsäule. Man musste vorher den Betrag angeben, für den man tanken wollte. Mit 50,- € lag ich goldrichtig. Der Tank wurde voll, ohne überzulaufen.
Nach der Mittagspause wollte ich mir die Füße am Strand vertreten. Dort war ich voll den Windböen ausgesetzt. Regenwolken waren erst in der Ferne zu sehen. Doch schon nach wenigen Minuten prasselten die ersten Regentropfen auf mich nieder. Der starke Wind hatte den Regen vor die Wolken geblasen. Also schnell zurück zum Wohnwagen und einen neuen Plan für den verregneten Nachmittag ausgedacht.
Ich war noch nie im Lidl in Ugento. Vielleicht konnte ich dort die fehlenden Lebensmittel finden. Den Weg dorthin hatte ich schon im letzten Urlaub vermieden, weil man durch den Ort hindurch fahren muss. Der Supermarkt war so groß wie in Deutschland. Es gab alles wie in Deutschland. Man konnte sich hier auch gut mit Lebensmittel eindecken. Allerdings fand ich nur einen Teil der von mir noch vermisste Dinge. Unterm Strich würde ich sagen, mit allen drei Supermärkten in Ugento zusammen kann ich 95 % meiner bevorzugten Lebensmittel einkaufen.
Zum Abendessen gab es dann als Highlight des Tages gebratenes (statt gegrilltes, wegen des Wetters) Rindfleich mit Bratkartoffeln und einem großen gemischten mediterranen Salat.
Temperaturregelung im Wohnwagen: Wenn alle Fenster und die Tür offen sind, können wir schnell die Innentemperatur auf den Wert der Außentemperatur senken. In der Nacht ist auch noch ein leichter Luftzug möglich. Wird es kälter, unter 22° C schließen wir die Tür und lassen die Fenster nur noch einen Spalt offen. Wird es so ungemütlich kalt wie jetzt, schalten wir die Heizung ein. Die Gasheizung schafft nach kurzer Zeit eine konstante Temperatur im Raum ohne Geräusche. Eine kleine Elektroheizung schafft schnell Wärme auch über dem Boden, doch der Lüfter summt so vor sich hin. Filzfließen am Boden schaffen etwas Isolierung für die Füße. Dazu kommen dicke Socken oder Hausschuhe gegen kalte Füße. Damit können wir leben.
Leben im Wohnwagen bei Regen: Der Wohnwagen hat etwa 6 qm Innenfläche. Davon nehmen Betten, Schrank und Küchenblock etwa 4qm ein. Es bleiben noch 2 qm zum Bewegen. Das geht natürlich bei kaltem Regenwetter auf Dauer auf den Geist. Deshalb muss ich Vormittags und Nachmittags etwas außerhalb des Wohnwagens unternehmen. Und wenn es nur die Erkundung von Einkaufsmöglichkeiten mit dem Auto ist.